eröffneten die Dänen das Feuer; die Preußen aber beantworteten die erste Kartätschlage mit donnerndem Hurrah, sprangen, sobald die Tiefe des Wassers es gestattete, auö den Booten, wateten an's Land und warfen sich^ stürmend auf die feindlichen Schanzen, solcher Tapferkeit vermochten die ^-änen nicht zu widerstehen; sie zogen sich in ein nahes Gehölz zurück und riesen durch Feuerzeichen die gesammte Besatzung der Insel zur Hülfe. Mittlerweile wurden aber rasch mehr preußische Truppen herübergeschifft, auch Artillerie und Kavallerie auf je zwei mit einander verbundenen großen Kähnen; das feindliche Panzerschiff „Rolf Krake,' welches den Nebergang hindern wollte, wurde durch Artillerie vom Ufer aus vertrieben. Die Dänen wurden jetzt, trotz tapferer Gegenwehr, rasch zurückgedrängt, und in wenig Kunden war die ganze 2>nfd jnit der Stadt Sonderburg erobert. Die Dänen flüchteten sich auf ihre Schiffe.
Ganz Europa staunte über diese kühne, unvergleichliche Waffenthat; die Dänen fühlten sich selbst auf ihren Inseln nicht mehr sicher und beeilten sich, Friedensvorschläge zu machen. Schon am 19. Juli kam, nachdem noch^die schleswigschen Nordsee-Inseln befreit und ganz Jütland erobert war, ein Waffen-stillstand zu Stande, auf welchen am 30. October der Friede zu Wien folgte. Dänemark trat die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Oesterreich ab, welche dieselben zunächst gemeinschaftlich verwalteten. Im Vertrage von Gastein einigte man sich aber 1865 dahin, daß Oesterreich seinen Antheil an Lauenburg für eine Summe Geldes an Preußen abtrat; Schleswig kam unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung.
-63. Der deutsche Krieg von 1866.
Der Vertrag von Gastein vermochte incbt die Zwistigkeiten zu beseitigen, welche scheinbar aus dem gemeinschaftlichen Besitz von Schleswig-Holstein zwischen Preußen und Oesterreich entstanden waren; der Grund derselben lag tieser: in dem Streben beider Mächte nach der Herrschaft in Deutschland. Oesterreich bereitete, wo es konnte, Preußen Ungelegenheiten, begünstigte deshalb auch die Erbansprüche des Prinzen von Augustenburg, welche Preußen nicht anerkennen konnte. Als hierüber wieder Streit entstand, fing Oesterreich plötzlich an zu rüsten und durch Verhandlungen sich die Hülfe der übrigen deutschen Staaten zu sichern. Als Oesterreich seine Rüstungen vollendet hatte, rief es die holsteinischen Stände zusammen, um Über die Erbfolgefrage zu beschließen. Das konnte Preußen nicht zugeben, und als die preußischen Truppen in Holstein einrückten, um Preußens Recht zu wahren, ries Oesterreich die Hülse des deutschen Bundes an. Am 14. Juni 1866 beschloß die Bundesversammlung mit Stimmenmehrheit die Bundesexecution gegen Preußen, und dieses erklärte den deutschen Bund für aufgelöst. Rasch besetzten die preußischen Truppen die feindlichen norddeutschen Staaten Hannover, Kurhessen und Sachsen. Die hannoversche Armee wurde, nach::nt sie am 27. Juni bei Langensalza gegen eine kleinere preußische Heeresabtheiluug siegreich gekämpft hatte, umzingelt
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Sonderburg Europa Wien Lauenburg Oesterreich Oesterreich Lauenburg Holstein Schleswig-Holstein Oesterreich Deutschland Oesterreich Augustenburg Oesterreich Oesterreich Holstein Oesterreich Hannover Kurhessen Sachsen Langensalza
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
366
Tirols, einer der schönsten Perlen seiner Krone, erhielt Oester-
reich das zum Herzogthum erhobene Salzburg mit Berchtes-
gaden. Tirol kam an Bayern. Zugleich wurde den Kurfürsten
von Bayern und Würtemberg die Königswürde mit voller
Unabhängigkeit von Kaiser und Reich ertheilt, und so der
deutsche Neichsverband immer mehr zerrissen. Eine gleiche Un-
abhängigkeit (Souveränität) erhielt der Kurfürst von Baden.
Preußen gerieth nun wegen Hannover, das es angenommen,
in Feindschaft mit England.
Schlacht bei Trafalgar (1805). — So glücklich die Fran-
zosen zu Lande waren, so unglücklich waren sie zur See. Am
21. October 1805 griff Nelson, der Sieger bei Abukir, die
verbündete Flotte der Franzosen und Spanier bei Trafal-
gar, einem spanischen Vorgebirge unweit Cadir, an und er-
focht über sie einen glorreichen Sieg. Der Sieger selbst aber
fand am nahen Ende der Schlacht seinen Tod. Während er
mit allen seinen Ordenszeichen geschmückt auf dem Verdecke
stand und durch Signale seine Befehle ertheilte, entdeckte ihn
rin französischer Matrose aus seinem Maftkorbe, schlug sein
Gewehr auf ihn an und streckte ihn nieder. Allein des Hel-
den Tod entflammte die Engländer zu noch größerer Wuth
und machte die feindliche Niederlage nur noch furchtbarer.
Nach dem Frieden mit Oesterreich kannten Napoleon's
Anmaßungen keine Grenzen mehr. Ferdinand, der König von
Neapel, hatte englische und russische Truppen in seinem Reiche
landen lassen. Sogleich erklärte Napoleon mit lakonischer
Kürze: „Ferdinand hat aufgehört zu regieren!" — und ein
großes Heer, geführt von Massena, dem „Sohne des Sieges",
und von Napoleon's Bruder, Joseph Bonaparte, eilte
dahin, den Machtspruch zu vollziehen. Ferdinand floh über's
Meer nach Sicilien, und Napoleon ernannte am 30. März
1806 seinen Bruder Joseph zum Erbkönige des schönen Rei-
ches von Neapel. Um seinen Bruder Ludwig zu versorgen,
.wußte der Schlaue es dahin zu bringen, daß die batavische
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Nelson Ferdinand Napoleon Massena Joseph_Bonaparte Ferdinand Napoleon Joseph Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Salzburg Bayern Baden England Oesterreich Neapel Sicilien Neapel
240 Drittes Hauptstück. Die neue Zeit.
ersannt und Nationalwerkstätten eröffnet. Als aber der Kostenpunkt die Schließung biefer Stätten des Müßiggangs nötig machte, erhob Junil sich der „vierte Staub" um den Besitzeubeu die Herrschaft zu entreißen und erfüllte die Hauptstabt mit Entsetzen und Greueln, bis General Cavaignac, zum Chef der vollziehenben Gewalt ernannt, den Aufstanb blutig nieberfchlug. Unter feinem Schutz vollenbete die Nationalversammlung die Verfassung der Republik, zu bereit Präsibenten jeboch die Volksabstimmung nicht ihn, fonbern den Prinzen Ludwig Napoleon berief.
§ 126. Die deutsche Revolution von 1848. Weit stärker als die Julirevolution schlug die Februarrevolution ihre Wellen über Deutschland nicht bloß in lokalen Aufstäuben, fonbern in einer mächtigen beutsch-nationalen Bewegung. In allen Mittel- und Kleinstaaten brach fast augenblicklich das alte verhaßte Negierungs-fystem zusammen. Bürgerwehren bewaffneten sich und die Häupter der liberalen Opposition traten in die Ministerien. Der Bunbestag eilte die Censur aufzuheben und sich durch siebenzehn Vertrauensmänner behufs Revision der Bunbesverfassung zu verstärken und hißte selbst die lange versehmte schwarz-rot-golbne Fahne auf; gleichzeitig aber beschloß ein in Frankfurt eigenmächtig zusammengetretenes Vorparlament die Einberufung einer Nationalversammlung zu Feststellung der deutschen Bunbesverfassung und bestellte, um über die Ausführung bieses Beschlusses zu wachen, einen Fünfzigerausschuß. Die rabikale Partei jeboch, die in Frankfurt nicht burchgebrungen war, versuchte in Baden die Republik mit gewaffueter Hand burch-zusetzen, aber Heckers und Struves Freischaren würden von den Bunbestruppen schnell zersprengt. Österreich und Preußen, selbst von der Revolution ergriffen, mußten der deutschen Bewegung ihren Lauf lassen. Metternich entfloh vor einem Volksaufstanbe nach England, die ungarische Nationalpartei ertrotzte von der bebrängten Sbiener Regierung ein eigenes liberales Ministerium, besten Haupt Graf L. Batthyany, beffen Seele der kühne Agitator L. Koffuth war, und felbstänbige Verwaltung; am 18. März erhob sich Mai-laub, nach zweitägigem Straßenkampf mußte der greife Feldmarschall Rabetzky es räumen und unter dem Jubel der Bevölkerung hielt 8. April) König Karl Albert von Sarbinien feinen Einzug, bei Goito 6. mal] geschlagen, behaupteten sich wenigstens bei S. Lucia die Österreicher gegen die Piemontesen, die Lombarbei und Venebig votierten ihren Anschluß an Sarbinien, währenb in Rom, Parma, Mobeita, Florenz und Neapel die Revolution für den Augenblick triumphierte,
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Cavaignac Ludwig_Napoleon Ludwig Napoleon Metternich Graf_L._Batthyany L._Koffuth Feldmarschall_Rabetzky Karl_Albert_von_Sarbinien Karl Goito
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankfurt Frankfurt Baden England Rom Parma Mobeita Florenz Neapel
— 285 —
seiner Krone das zum Herzogthume erhobene Salzburg mit Berchtesgaden zurück. Zugleich wurde den Kurfürsten von Bayern und Würtem-berg die Königswürde mit voller Unabhängigkeit von Kaiser und Reich ertheilt, und so der deutsche Reichsverband immer mehr zerrissen. Eine gleiche Unabhängigkeit (Sonverainität) gewann auch der Kurfürst vow Baden.
Schlacht bei Trafalgar (1805). — So glücklich auch die Franzosen zu Lande waren, so unglücklich waren sie zur See. Am 21. Oktober 1805 griff Nelson, der Sieger bei Abnkir, die verbündete Flotte-der Franzosen und Spanier bei Trafalgar, einem spanischen Vorgebirge unweit Kadix, an und erfocht über sie einen glorreichen Sieg.. Der Sieger selbst aber fand am nahen Ende der Schlacht seinen Tod. Während er mit allen seinen Ordenszeichen geschmückt auf dem Verdecke-stand und durch Signale seine Befehle ertheilte, entdeckte ihn ein französischer Matrose aus seinem Mastkorbe, schlug sein Gewehr auf ihn an und streckte ihn nieder. Allein des Helden Tod entflammte die Engländer zu noch größerer Wuth und machte die feindliche Niederlage nur noch furchtbarer.
Nach dem Frieden mit Oesterreich kannten Napoleon's Anmaßungen keine Grenzen mehr. Ferdinand, der König von Neapel, hatte englische und russische Truppen in seinem Reiche landen lassen. Sofort erklärte Napoleon mit lakonischer Kürze: „Ferdinand hat aufgehört zu regieren!" — und ein großes Heer, geführt von Massena, dem „Sohne des Sieges", und von Napoleon's Bruder, Joseph Bonaparte, eilte dahin, den Machtspruch zu vollziehen. Ferdinand floh über's Meer nach Sicilten, und Napoleon ernannte am 30. März 1806 seinen Bruder Joseph zum Erbkönige von Neapel. Um seinen Bruder Ludwig zu versorgen, wußte der Schlaue es dahin zu bringen, daß die batavische Republik sich diesen zum Könige ausbat; und so wurde Ludwig im Juni 1806 König von Holland. Murat, des Kaisers Schwager, wurde Großherzog von Berg und Cleve; der Marschall Bert hi er Herzog von Neufchatel (Neuenburg) in der Schweiz. Auch für die übrigen Großen des Hauses und der Armee wurde eine Menge Herzogthümer und Großlehen in den neuen Erwerbungen, besonders in Italien, errichtet.
Der Rheinbund, 12. Juli 1806. — Um das Schicksal unseres, ohnehin schon tief gebeugten, Vaterlandes zu vollenden, stiftete Napoleon den Rheinbund, durch welchen vorerst sechzehn deutsche Fürsten sich vom
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Nelson Ferdinand Napoleon Massena Joseph_Bonaparte Ferdinand Napoleon Joseph Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Großherzog_von_Berg Cleve Napoleon
— 143 —
Abendmahls in ernster Weise vorbereitet. Am frühen Morgen rücfteit sie in die Laufgräben. Um vier Uhr früh begannen die Kanonen noch einmal. Plötzlich, um 10 Uhr, entsteht eine Pause, dann fällt noch ein Schuß. Das ist das Zeichen zum Angriff. Die Trommeln schlagen den Sturmmarsch; die Musik spielt: „Ich bin ein Preuße", und mit tausendstimmigem Hurra brechen die Krieger aus den Laufgräben hervor und stürzen auf die Schanzen los. Die Dänen sind wachsam. Sie senden den Stürmenden einen Hagel von Geschossen entgegen. Aber ohne einen Schuß zu tun, eilen die Angreifer vorwärts bis zum Grabenende der Schanzen und nehmen hier das Feuer auf. Die Drahtgitter werden zerschnitten und zerhauen, Palisaden von den Pionieren mit Pulversäcken in die Luft gesprengt. Bald sind die Stürmer oben. Mit Kolben und Bajonett wird der Widerstand der Dänen gebrochen, und um Mittag weht von sämtlichen zehn Schanzen die schwarzweiße Fahne. (Gedicht: Der ^ag von Tüppel.) Auch der „Rolf Krake", das größte dänische Kriegsschiff, das vom Sunde aus die Dänen unterstützen sollte, mußte schwer beschädigt das Weite suchen.
4. Übergang nach Alsen. Mit dem Rest ihres Heeres zogen sich die Dänen auf die Insel Alsen zurück. Diese ist durch einen nur schmalen Meeresarm vom Festlande getrennt. In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni setzten die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld nach Alfen hinüber.
Schon um Mitternacht waren die Regimenter am Strande versammelt, wo 100 Kähne zur Überfahrt bereitlagen. Das Meer war hier so flach, daß die Soldaten bis an den Leib ins Wasser gehen mußten, um in die Kähne zu gelangen. Die Patronen waren im Brotbeutel um den Hals gebunden. Bald nach 2 Uhr schwammen die Kähne geräuschlos dahin. Ein dichter Nebel verbarg sie den Blicken des Feindes, und ein günstiger Ostwind ließ anfangs keinen Laut bis zur feindlichen Küste hinüberdringen. Kaum aber bis zur Mitte gelangt, werden sie von den Dänen bemerkt, und ein furchtbares Kanonenfeuer wird auf sie gerichtet. Die meisten Kugeln fliegen glücklicherweise über sie hinweg. Hier und da schlügt eine ins Wasser, so daß es hoch aufspritzt. Dort wird auch ein Kahn getroffen, und im Nu liegt die ganze Mannschaft im Wasser. Jeder sucht sich, so gut er kann, durch Schwimmen zu retten.
Mit Hurra stürmen die Krieger das steile Ufer hinan. Wer sich wehrt, wird niedergemacht. In wenigen Stunden ist die Insel erobert. 3000 Dänen sind gefangen; die anderen eilen auf ihren Schiffen davon.
5. Friede. In dem Frieden zu Wien trat Dänemark die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein an Österreich und Preußen ab.
d) Der Deutsche Krieg. 1866.
1. Ursache. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden anfänglich von Österreich und Preußen gemeinsam verwaltet. Es kam jedoch bald zu Streitigkeiten. Österreich wollte in Deutschland herrschen; das konnte es aber nur mit Hilfe der Kleinstaaten. Daher begünstigte es die Erbansprüche des Herzogs Friedrichs von Augustenburg auf Schleswig-Holstein. Preußen wollte ihn als Herzog in Schleswig-Holstein anerkennen, verlangte aber den Oberbefehl über Heer und Flotte und die Abtretung des Kieler Hafens. Das wollte er nicht bewilligen. 1865 schlossen Österreich und Preußen den Vertrag zu Gastein: Österreich sollte Holstein, Preußen Schleswig verwalten. Im übrigen behielten beide gleiche Rechte auf die Herzogtümer. Österreich unterstützte jedoch die Erbansprüche des Augustenburgers weiter. Da besetzte Preußen Holstein und forderte den Oberbefehl über das norddeutsche Heer. Nun beschloß der Bundestag
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
!
420
Ein halbes Jahr spater machte der Friede von Campo Formio (1797) dem
ganzen Krieg ein Ende, und Frankreich empfing von Oesterreich das reiche
Belgien als Siegeslohn. Bonapartes Name wurde allenthalben mit Bewun-
derung, in Frankreich mit Entzücken genannt.
England allein hatte an dem Frieden keinen Theil genommen. Da
reifte in der Seele des stolzen Kriegers der kühne Plan, den Türken das
fruchtbare und wohlgelegene Land Egypten zu entreißen, und zugleich von
dort aus die Engländer in Ostindien zu bekriegen. Rasch und unvermuthet
setzte Bonaparte mit einem Heer nach Egypten über. Wenige Stunden von
Kairo, der Hauptstadt dieses Landes, im Angesicht der Pyramiden, kam es zur
entscheidenden Schlacht mit den Mameluken. „Franzosen", rief Bonaparte
seinen Soldaten zu, „vergeßt nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier
Jahrtausende auf euch herabschauen!" Glänzend war der Sieg, aber eben so
fürchterlich die Niederlage, welche die französische Flotte durch den englischen
Admiral Nelson bei Abukir erlitt. Ein Eroberungszug nach Syrien schlug
fehl, und aus Frankreich kamen üble Nachrichten. Oesterreich und Rußland
hatten wieder den Krieg begonnen, und alle Heere Frankreichs waren geschla-
gen, im Innern selbst herrschte Verwirrung und Parteiung. Da besteigt Bona-
parte heimlich ein Schiff, entgeht wie durch ein Wunder den verfolgenden
Engländern, landet in Frankreich, zieht wie im Triumph in Paris ein, stürzt
die von Niemanden geachtete Regierung, entwirft eine neue Verfassung und
macht sich zum ersten Consul. Niemand widersetzte sich. Nur von ihm er-
wartete man Rettung. Und er brachte sie. Er ging mit seinem Heer über
den St. Bernhard, faßte die Oesterreicher unvermuthet im Rücken und schlug
sie gänzlich bei Marengo, so- daß sie gedemüthtgt in den Frieden (zu
Lüneville 1801) willigten. — Aber auch im Frieden zeigte sich Vona-
parte groß. Er suchte der Kirche wieder Ansehen und Einfluß auf die Men-
schen zu verschaffen, ließ ein vortreffliches Gesetzbuch entwerfen, prachtvolle
Straßen und Kanäle anlegen, beförderte Handel und Gewerbe und bewirkte
dadurch, daß man ihn (1802) zum lebenslänglichen Consul und (1804)
sogar zum Kaiser von Frankreich ausrief. So wunderbar waren die Schick-
sale dieses Mannes, daß er allmählich vom armen Lieutenant bis zän Kaiser
eines großen Reichs emporstieg. Mit gewaltiger Hand lenkte er Alles nach
seinem Willen, vergab Länder und Kronen, wie es ihm gut däuchte. So
machte er seinen Bruder Ludwig zum König von Holland, seinen Bruder
Joseph zum König von Spanien, seinen Schwager Murat zum König
von Neapel, seinen Stiefsohn Eugen zum Vicekönig von Oberitalien, und
endlich seinen Bruder Hieronymus zum König von Westphalen; so nannte
er ein Reich, welches er aus Braunschweig, Theilen von Preußen, Kur-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Campo_Formio Admiral_Nelson Bernhard Marengo Ludwig Ludwig Joseph Eugen Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Oesterreich Belgien Frankreich Ostindien Kairo Syrien Frankreich Oesterreich Frankreichs Bona- Frankreich Paris Frankreich Holland Spanien Neapel Oberitalien Braunschweig
60
versuchte vergebens die Schanze Ii in die Luft zu sprengen. In etwa 16 Minuten waren die sämtlichen Schanzen genommen, unter gleich erbittertem Kampfe auch die Befestigungen hinter den Schanzen, endlich auch der Brückenkopf, über den die Dänen abzogen. — König Wilhelm eilte selbst nach Düppel, um die Helden zu begrüßen. Die Österreicher hatten Fridericia genommen. Ein Waffenstillstand wurde zwar geschlossen, aber zum Friedeu kam es noch nicht, weil die Dänen auf die insulare Lage ihres Laudes vertrauten.
Übergang nach Alsen. Der Prinz beschloß, den Übergang nach Alsen auf Böten zu bewerkstelligen. An geeigneter Stelle wurden Batterien errichtet, Flachböte, die 10—40 Mann tragen konnten, in aller Stille herbeigeschafft und unweit des Strandes geborgen. Die Ausführung übernahm Herwarth von Bittenfeld. In der Nacht zum 29. Juni ließ man die Kähne in das Wasser; die Mannschaften stiegen ein. Die ersten landeten unbehelligt. Nun aber alarmierten dänische Feuerzeichen den ganzen Strand, die Batterien spielten hüben wie drüben; die preußischen verscheuchten Rolf Krake, als er im Sunde erschien. Immer neue Truppen sprangen an den Strand. Die kühne Landung gelang ohne erheblichen Verlust. Vergeblich verteidigten die Dänen ihre Insel, sie mußten abziehen. Damit war ihr Trotz gebrochen. Im Frieden zu Wien traten sie Schleswig-Holstein mit Lanenburg an Preußen und Österreich ab. Dagegen Übernahmen diese einen Teil ihrer Nationalschuld.
Österreich und Preußen. Der gemeinsame Besitz wurde der Aulaß des Haders zwischen den beiden Mächten. Österreich, räumlich so entfernt von den Herzogtümern, unterstützte den Wunsch der Bevölkerung auf Einsetzung Friedrichs von Angnstenburg als Herzog. Dem widerstrebte aber Preußen. Ein selbständiges Fürstentum in seinem Rücken war nicht ohne Gefahr, ein neuer souveräner Staat bot ein weiteres Hindernis für die deutsche Einheit. Preußen forderte daher Abtretung des Kieler Hafens und Einverleibung der schleswig-holsteinischen Mannschaft in sein Heer. Die lauten Kundgebungen der Bevölkerung für den Augustenburger verschärften den Zwiespalt. Man erwartete den Ausbruch des Krieges zwischen den Bundesgenossen; der Vertrag zu Gastein, irr dem Österreich Lanenburg für eine Summe Geldes an Preußen abtrat, dieses Schleswig, jenes Holstein in Verwaltung uahm, verzögerte ihn uur; deuu Zwischen den deutschen Hauptmächten bestand eine natürliche Gegnerschaft. Preußen wünschte, Deutschlaud unter seiner Führung zu einigen, Österreich dagegen, den alten Zustand zu erhalten. Dieses beantragte, die schleswig-holsteinschen Stände zu berufen, die sich ohne Zweisel für den Herzog ausgesprochen hätten, Preußen dagegen die Berufung einer deutschen Nationalversammlung. Da Österreich die Kundgebungen für den Herzog in Holstein duldete, ja zu begünstigen schien, so erklärte Preußen den Gaftemer Vertrag für gebrochen und ließ den General Mantenffel
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Herwarth_von_Bittenfeld Rolf_Krake Friedrichs Angnstenburg
Extrahierte Ortsnamen: Wien Schleswig-Holstein Österreich_Lanenburg Holstein Deutschlaud Holstein
I _ 94 —
durch Pallisaden, Drahtzäune und tiefe Grüben erschwert war. Wochenlang wurden die Schanzen beschossen, und in Laufgräben suchten die Deutschen denselben näher zu kommen. Am 18. April sollte der Sturm stattfinden. In der Nacht vorher begaben sich die dazu bestimmten Regimenter in die Laufgräben. Mit Anbruch des Tages begannen die Kanonen noch einmal ihre Arbeit. Plötzlich um 10 Uhr entsteht eine Pause; dann füllt noch ein Schuß. Das ist das Zeichen zum Angriff. Mit Hurra und unter dem Klange der Musik brechen die Krieger aus den Lausgrüben hervor und stürzen auf die Schanzen los. Die Trommeln wirbeln, die Gewehre knattern, die Kanonen donnern von den Schanzen. Unaufhaltsam stürmen die Preußen vorwärts. Da starren ihnen die mannshohen Pallisaden entgegen; es entsteht ein Aufenthalt. Doch Pionier Klinke weiß Rat. Mit den Worten: „Wartet, Brüder! ich öffne Euch die Thür!" wirft er seinen Pulversack gegen die Planken, legt ein Stück brennenden Schwamm darauf, und mit furchtbarem Gekrach fliegen die Pallisaden in die Lust — mit ihnen der tapfre Klinke. Bald sind die Stürmer oben; mit Kolben und Bajonett wird der Widerstand der Dänen gebrochen, und um Mittag sind sämtliche 10 Schanzen im Besitz der Deutschen. Auch der „Rolf Krake", das größte dänische Kriegsschiff, das vom Sunde aus die Dänen unterstützen sollte, mußte schwer beschädigt das Weite suchen.
4. Übergang nach Elfen. Mit dem Rest ihres Heeres zogen sich die- Dänen auf die Insel Alfen zurück. Dieselbe ist durch einen nur schmalen Meeresarm vom Festlande getrennt. In der Nacht vom 28. ans den 29. Juni fetzten die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld nach Alfen hinüber. Schon um Mitternacht waren die Regimenter am Strande versammelt, woselbst 160 Kähne zur Überfahrt bereit lagen. Das Wasser war hier so flach, daß die Soldaten bis an den Leib ins Wasser gehen mußten, um in die Kähne zu gelangen. Die Patronen waren im Brotbeutel um den Hals gebunden. Bald nach 2 Uhr schwammen die Kähne geräuschlos dahin. Ein dichter Nebel verbarg sie den Blicken des Feindes, und ein günstiger Ostwind ließ anfangs keinen Laut bis zur feindlichen Küste hinüberdringen. Kaum aber bis zur Mitte gelangt, werden sie von den Dänen bemerkt, und ein furchtbares Kanonenfeuer wird auf sie gerichtet. Die meisten Kugeln fliegen glücklicherweise über sie hinweg; hierund da schlägt eine ins Wasser und spritzt es hoch auf. Dort wird auch ein Kahn getroffen, und im Nu liegt die ganze Mannschaft im Wasser. Jeder sucht sich, so gut er kann, durch Schwimmen zu retten. Mit Hurra stürmen die Krieger das steile User hinan; was sich wehrt, wird niedergemacht. In wenigen Stunden ist die Insel erobert. 3000 Dänen sind gefangen; die andern eilen auf ihren Schiffen davon.
5. Friede. In dem Frieden zu Wien trat Dänemark die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein an Östreich und Preußen ab.
55, Der deutsche Arieg. 1(866*
1. Ursache. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden anfänglich von Östreich und Preußen gemeinsam verwaltet, wodurch aber bald Streitigkeiten entstanden. Infolgedessen wurde die Verwaltung getrennt; Preußen erhielt Schleswig, Ostreich Holstein. Die Schwierigkeiten waren jedoch damit noch nicht gehoben. Östreich wollte in Deutschland herrschen; das konnte es aber nur mit Hilfe der Kleinstaaten. Daher begünstigte es auch jetzt die Erbansprüche des Herzogs Friedrich von Augustenburg, um die Herzogtümer selbständig zu machen. Preußen wollte jedoch die Bildung eines neuen Kleinstaates verhüten und das Reich unter seiner Führung vereinigen. Es forderte deshalb die Hoheit über die deutsche Land- und Seemacht. Daraus beschloß der Bundestag in Frankfurt mit 9 gegen 5 Stimmen den Krieg gegen Preußen. Sofort traten Preußen und die sich ihm anschließenden Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig n. a.) vom deutschen Bunde zurück, der damit sein Ende erreichte. Noch einmal, am 15. Juni, bot Preußen feinen nächsten Nachbarn (Sachsen, Hannover,
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Herwarth_von_Bittenfeld Dänemark Friedrich_von_Augustenburg Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Drahtzäune Wien Holstein Holstein Ostreich_Holstein Deutschland Frankfurt Oldenburg Braunschweig Sachsen Hannover
272
Friede zu Preburg (1805). - Kaiser Franz sah sich jetzt ge-zwungen, dem bermtigen Sieger nachzugeben und den Frieden unter : sehr harten Bedingungen anzunehmen. Er mute Venedig an das Knigreich Italien abtreten, auf Tirol und alle Besitzungen in Schwaben verzichten, mit welchen-Napoleon seine deutschen Bundesgenossen ^e-schenkte. Tirol kam an Bayern, und sterreich erhielt fr diese Perle seiner Krone das zum Herzogtums erhobene Salzburg mit Berchtes-gaden zurck. Zugleich wurde den Kurfrsten von Bayern und Mrtem-berg die Knigswrde mit voller Unabhngigkeit von Kaiser und Reich erteilt, und so der deutsche Reichsverband immer mehr zerrissen. Eine gleiche Unabhngigkeit (Souverainitt) gewann auch der Kurfürst von Baden.
Schlacht b^tzilrafalgar (1805). So glcklich die Franzosen zu Lande waren, so unglcklich waren sie zur See. Am 21. Oktober 1805 griff Nelson, der Sieger bei Abnkir, die verbndete Flotte der Fran-zosen und Spanier bei Trafalgar, einem spanischen Vorgebirge un-weit Kadix, an und erfocht der sie einen glorreichen Sieg. Der Sieger selbst aber fand am nahen Ende der Schlacht seinen Tod. Whrend er nmlich auf dem Verdecke stand und durch Signale seine Befehle erteilte, entdeckte ihn ein franzsischer Matrose aus seinem Mastkorbe, schlug sein Gewehr auf ihn an und streckte ihn nieder. Allein des Helden Tod entflammte die Englnder zu noch grerer Wut und machte die feind-liche Niederlage nur noch furchtbarer.
Nach dem Frieden mit sterreich kannten Napoleons Anmaungen keine Grenzen mehr. Ferdinand, der Kni^von Neapel, hatte enmche und russische Truppen in seinem Reichs landen lassen. Sofort emrte Napoleon mit lakonischer Krze: Ferdinand hat aufgehrt zu regie-ren!" und ein groes Heer, gefhrt von Massena, dem Sohne des Sieges", und von Napoleons Bruder, Josembona parte, eilte dahin, den Machtspruch zu vollziehen. Ferdmand^ymers Meer nach Sicilien, und Napoleon ernannte am 30. Mrz 1806 seinen Bruder Joseph zum Erbknige von Neapel. Um seinen Bruder Ludwig zu versorgen^wre oer schlaue es"dahin zu bringen, da die batavisthe Republik sich diesen zum Könige ausbat; und so wurde Ludwig im Juni 1806 König von Holland. Mural, des Kaisers Schwager, wurde Groherzog von Berg und Cleve; der Marschaller Herzog von Neufchatel (Neuenburg) in der^chweiz. Auch fr die brigen
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Nelson Napoleons Ferdinand Napoleon Ferdinand Massena Napoleons Josembona Napoleon Joseph Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Groherzog_von_Berg Cleve